Geschichte von Horakov



Ulovec, Jiri: Burgen, Schlösser und Festungen in der Umgebung von Klattau ( Prag 2004 )

Den Weiler Horakov finden wir an der Strasse von Besiny nach Cachrov, etwa 12 km südlich von Klatovy. Erstmals wurde er 1379 erwähnt – da wurde er unter den Wladiken  Bozdech, Hasek und Prech aufgeteilt. Wahrscheinlich zu dieser Zeit lebte auch Petr, der bis zum Jahre 1384 erwähnt wird. Seine Nachkommen blieben im Ort bis zum 15. Jahrhundert. Die darauf folgende Eigentumsentwicklung des Ortes ist nicht bekannt, wir wissen nur, dass der größte Teil davon dem Gut Kolinec angeschlossen wurde, zu dem er bis zum 19. Jahrhundert gehörte. Hier stand auch ein Freigut mit Sitz, in der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert wurde er in ein Plattengut geändert.

Dies gehörte Marin Hejda, von seiner Frau Anna Ludmila hat es im Jahre 1757 ihr Sohn Vaclav Hejda übernommen. Seine Nachkommen hielten das Gut bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhundert.

Erst am 1. Oktober 1845 verkaufte Josef Hajda mit seiner Ehefrau das Vorwerk mit Schloss und Zubehör für 12.000 Goldene an Josef Lumbe.

Von diesem kaufte den Besitz bereits am 4. Dezember 1845 Herr Petr Kordik, Halter des Nachbarguts Cachrov – mit dem nun das Gut Horakov verbunden wurde.

Am 8. April 1872 hat er das Gut von Horakov für die Ehefrau abgetrennt, diese hatte es in ihrem Besitz bis zur Hälfte der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts.

Wegen finanzieller Schwierigkeiten wurde es jedoch 1885 versteigert – in der dritten Versteigerungsrunde am 30. April 1885 kaufte es das Ehepaar Peter und Marie Zipper aus Enggethal.

 

Das Ehepaar besaß danach das Gut, geteilt in idealen Hälften. Nach dem Tod von Peter wurde das ganze Gut Eigentum in die Verwaltung von Marie übertragen. Die verkaufte es dann durch den Vertrag vom 7. Januar 1891 am Friedrich und Johanna Barbeck. Von Ihnen kaufte das Schloss im Jahre 1897 Josef Cernin. Dieser besaß Horakov bis in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhundert. Dann übernahm es seine Tochter Rosina, die zuvor Vojtech Schönborn geheiratet hatte. Nachdem sie im September 1926 unglücklich umgekommen war, übernahm Vojtech mit den Kindern Josefina und Karl Zdenek das Gut. Daraufhin führte er seine Verwaltung bis 1945, wo es konfisziert wurde. Danach unterstand das Gut der Nationalen Verwaltung, später übernahm es zur Nutzung die hiesige LPG.

 

Es ist nicht genau bekannt, wann die hiesige Festung gegründet wurde. Vielleicht existierte sie bereits im 14. Jh. Und diente den Besitzern bis zum 16. Jahrhundert. Danach wurde sie bestimmt zu einem Schloss umgebaut – schriftlich nachgewiesen im 18. und 19. Jahrhundert. Sein Aussehen finden wir in einer Katasterkarte der Gemeinde ( Grundbuchkarte ) aus dem Jahre 1838.

 

 

Das große Gebäude mit dem unregelmäßigen Grundriss, was früher an der südlichen Seite des Dorfplatz stand, wurde jedoch später gemeinsam mit einem Großteil des Vorwerks niedergerissen. Südwestlich davon bauten dann Kordiks, - die damaligen Besitzer- ein neues Schloss. Es war ein Gebäude mit quadratischem Grundriss von 16,5 x 12,5m, einstöckig. Mit einem Haupteingang im Westen. Hinter dem Vorraum mit Treppe in den ersten Stock gab es vier Räume. Zwei davon sind bis heute mit einem Fladen-Gewölbe versehen. Im Raum an der östlichen Ecke durch fünfseitige Ausschnitte ergänzt. Dieser Bau wurde um 1900 um zwei mittige Risaliten erweitert – an der östlichen und westlichen Stirnseite und auch um Zubauten zur nördlichen und südlichen Stirnseite. Diese erweiterten die Wohnfläche und wurden durch ein Zeltdach verdeckt. In dieser Gestalt wurde das Schloss vor kurzem renoviert und blieb bis heute bestehen. Es befindet sich in Privatbesitz.

 

Weitere Einträge aus Grundbüchern oder Zeitungsausschnitten

1) Sumavan, 1890, 11.10., Nr. 41, S.455

Besitzänderung – Herr Bedrich Brabek, Verwalter des Grossguts in Zichovice bei Susice, kaufte das Gut Horakov bei Cachrov für 54.000 Goldene.

 2) Sumavan, 1897, 31.7., Nr. 31, S. 4

Das Grossgut Horakov bei Klatovy kaufte Herr Graf Josef Cernin von Chudenice, Besitzer des Grossgut Vidim und Vlkov ( Kreis Duba ), für 65.000 Goldene ( 1890 betrug die Einlage 54.000 Goldene, Ausmass 68,07 ha, Ertrag 577,- Goldene, Grundsteuer 131,- Goldene ) von Herrn Bedrich Brabek.

 3) Nove Klatovsko, 1967, 7.7., Nr. 27, S. 2

Unsere Bemerkung: Das haben sie nicht verdient……..

Dies ist jedoch nicht nur das Schloss von Obytce. Falls sie nach Nalzovske Hory fahren, sehen sie sich an, wie der Teil des Schlosses ausschaut, in dem auch Mitglieder unserer Armee einquartiert waren. Die Fenster sind eingeschlagen, die Fensterrahmen und Fensterläden hängen von den Wänden nach unten. Trotzdem sind hier viele Räumlichkeiten die verschiedenen Zwecken dienen könnten.

Und falls sie nach Horakov fahren, wo sich auch ein kleines Schloss befindet, dessen Räume früher zur Schulungen der LPG-Funktionäre gedient haben, werden sie sich wundern, wie sein heutiger Zustand ist.

Ich bin der Meinung, dass solche Werte rechtzeitig renoviert und dem zur Nutzung übergeben werden sollten, die für sie sorgen. Es erweckt einen schlechten Eindruck bei unseren Bürgern und auch bei Touristen, die ständig in unseren Kreis kommen. Es wäre vielleicht richtig diese Objekte nicht zu vermieten, sondern durch Überführung in Besitz zu geben, weil die Miete nach kurzer Zeit wieder weggehen, nichts renovieren und von dem Geld, welches der Nationalausschuss als Mietzins erhält, keine Reparaturen durchgeführt werden können.

 Sedlacek, August – Burgen, Schlösser und Festungen, Praha, 1893, S. 265

Später wurde Jaroslav Jacym Graf von Dobrse Herr von Kolinec. Er starb 1656, nach dem Tod seiner Söhne ( 1666 ) wurden seine Güter unter der Witwe und seinen zwei Töchtern aufgeteilt.

Katerina Eleonora von Klenova, wieder verheiratet, Karel von Svarov – erhielt die Festung Kolinec, vorher niedergebrannt und verkommen, jetzt jedoch wieder aus Stein gebaut, und die Gemeinde Stritez, Podoli, Horakov und Bukovsky-Gut. Später heiratete diese Dame zum dritten Mal, diesmal Maximilian Rudolf, Graf von Gutstein, der durch sie dann Herr in Kolinec wurde.